Gendersensible Orthopädie- weil Körper unterschiedlich reagieren

Biologische, hormonelle und strukturelle Unterschiede

Körper sind unterschiedlich und eine moderne Medizin sollte das berücksichtigen

Männer und Frauen erleben orthopädische Beschwerden unterschiedlich – in ihrer Entstehung, Wahrnehmung und im Verlauf. Die Gründe dafür sind vielfältig: Hormonelle Schwankungen, Gewebestruktur, Schmerzverarbeitung, Alltagsbelastung und biologische Unterschiede beeinflussen, wie der Bewegungsapparat funktioniert – und wie er auf Reize oder Therapien reagiert.
In der gendersensiblen Orthopädie berücksichtige ich gezielt solche Unterschiede. Ich behandle nicht nur Symptome, sondern frage: Was braucht dieser Körper – in dieser Lebensphase, mit diesem hormonellen Hintergrund, in diesem Alltag?
Besonders bei Frauen, etwa während der Perimenopause und Menopause, spielen hormonelle Veränderungen – wie der Rückgang von Östrogenen – eine große Rolle: Sie beeinflussen Gelenkfunktion, Bindegewebe, Faszien und Schmerzempfinden.
Der Rückgang von Östrogenen, die zuvor eine protektive Wirkung auf Gelenke, Bänder, Muskeln und Bindegewebe hatten, kann zu neuen Beschwerden führen – oft ohne erkennbare strukturelle Schäden. Dazu gehören z. B.:

– Gelenkschmerzen
– diffuse Verspannungen
– Kraftverlust
– reduzierte Belastbarkeit
– verändertes Körpergefühl

Diese Symptome werden häufig unterschätzt oder vorschnell als psychosomatisch eingeordnet. Dabei steckt häufig ein klarer hormoneller Hintergrund dahinter – verbunden mit funktionellen Veränderungen.

Mein Ansatz ist es, diese Einflüsse ernst zu nehmen und in die orthopädische Diagnostik, Beratung und Therapie einzubeziehen – mit medizinischer Klarheit, aber ohne Vereinfachung. 
Für eine Medizin, die Körper in ihrer Vielfalt versteht.